Kleiner geschichtlicher Abriss über das gewöhnliche und das gefährliche Schnarchen.
Circa 460 v.Chr. wurde der erste Schlafapnoiker geschichtlich festgehalten. Es war der griechische Gott der Fruchtbarkeit: Dionysos, Sohn des Zeus und der Semele, der sich mit Frauen, den Mänaden umgab. Diese nutzen einen Thyrsosstab, das ist ein Stiel des Narthex (die heilige Pflanze des Dionysos, ein Riesenfenchel) mit einem Pinienzapfen an der Spitze, um den den Gott immer wieder zu wecken, wenn er schnarchte und Atemaussetzer hatte.
1745 erschien die erste Dissertation über das „Schnarchen der Schlafenden“ - RHONCHO DORMIENTIUM in lateinischer Sprache von Fridericus Wilhelm Lust an der Universität Halle - Magdeburg zur Erlangung des medizinischen Doktorgrades.
1887 rückte das Schnarchen erstmals auch in das Licht der Öffentlichkeit. In Form von Karikaturen im satirischen Magazin des Münchner Bilderbogens.
1892 entwickelte Otto Franke eine erste Mund-Prothese.
1893 bis 1919 rückten die Kinnbinden als Erfindun- gen von Pulford, Jacob, Rothenberger und Galiardo in den Vordergrund.
Im Jahre 1900 griff man parallel dazu die „ Kanonenkugeltheorie“ wieder auf und L.W. Wilson entwickelte sie weiter, indem er mittels eines Haltegurtes eine morgensternähnliche Metall- konstruktion in den Rücken anbringen ließ. Mundprothesen, wie die von R. Gravey oder E. L. Leppich wurden entwickelt.
Vor 1960 bezeichnete man die Atemaussetzer des Schlafes als Pickwick-Syndrom ( nach dem Roman von Charles Dickens ). Dann fand man die Nomenklatur „Schlafapnoe- Syndrom“.
Seit 1980 hat man sich auf die Diagnose „ Schlaf – bezogene Atmungsstörungen“ festgelegt, da man mehr über die Krankheit wusste und zentrale, gemischte und obstruktive Schlafapnoe- Syndrome unterscheidet.
Es gibt bis zum heutigen Tage eine Vielfalt von Erfindungen weltweit, die sich gegen das Schnarchen richten. Ebenso hat sich ein Wandel im Bereich der nCPAP- Therapie vollzogen. Neue Ansätze der Therapie glaubt man in der Erfindung und Weiterentwicklung eines Apnoeschrittmachers.
Das Alfelder Schnarchmuseum zeigt die Vielfalt der Erfindungen bis zur Scharlatanerie: Brillen, Prothesen, Nasenklemmen, Nasenpflaster, elektrische und mechanische Weckmittel, Lagerungs- kissen, Mundwasser und Tropfen etc. Aber auch die neuesten therapeutischen „Antischnarch- Geräte“, sogenannte CPAP ( positiv airway pressure), die leichter, leiser, intelligenter und kompakter sind.